Lebens
Vorarlberger Lebensmittelindustrie
mittel

Trotz Corona: Positive Beschäftigungsbilanz im ersten Halbjahr 2020

Keine Kündigungen, im Gegenteil: Die Zahl der neu eingestellten Personen in der Voralrberger Lebensmittelindustrie bewegt sich auf dem Niveau der Vorjahre. Kurzarbeit war und ist kaum Thema. Die Branche zeigt: Sie ist ein verlässlicher und wichtiger Arbeitgeber.
Blogbeitrag •
26.08.20 •
Eva Deschler-Einwaller

Der Beginn der Gesundheitskrise, insbesondere die Zeit des Lockdowns, stellte auch die VLMI-Betriebe vor große Herausforderungen: Einerseits stand der Schutz der Mitarbeitenden vor dem Virus im Fokus, verbunden mit zahlreichen Corona-Maßnahmen und innerbetrieblichen Sicherheitsvorkehrungen, andererseits wurden bestimmte Nahrungsmittel kurzfristig stärker nachgefragt. Auf den Absatzmärkten wiederum – gerade in Exportländer wie Italien oder Deutschland – waren Turbulenzen und teils starke Ausfälle zu verkraften. Dennoch erwies sich die Branche als sehr stabil und spielten die Unternehmen eine wichtige Rolle bei der Absicherung der Versorgung im Lebensmitteleinzelhandel.

Niveau der Vorjahre

Auch was die Situation der gut 3.200 Beschäftigten in der heimischen Lebensmittelindustrie betrifft, wurde die Corona-Krise bislang gut überstanden. „Glücklicherweise mussten wir krisenbedingt keine Kündigungen aussprechen. Im Gegenteilt, die Zahl der neu eingestellten Personen bewegt sich auf dem Niveau der Vorjahre, erfreulicherweise selbst was die Lehrstellen betrifft. Kurzarbeit war und ist kaum Thema bei unseren Mitgliedern. Die Branche zeigt, dass sie ein wichtiger und verlässlicher Arbeitgeber in Vorarlberg ist – auch und gerade in dieser großen Krise“, informiert Raimund Wachter, Obmann der Fachvertretung Lebensmittelindustrie in der Wirtschaftskammer Vorarlberg und Geschäftsführer von Vorarlberg Milch.

Weiterhin offene Stellen

Mit derzeit rund 60 offenen Stellen suchen die VLMI-Betriebe sogar weiterhin nach Fach- und Hilfskräften, vereinzelt auch Lehrlinge in den unterschiedlichsten Bereichen. Eine Ausnahme bilden die Brauereien, denen durch die teilweise starken Einschränkungen und Corona bedingten Schließungen große Liefermengen an die Hotellerie, Gastronomie und im Tourismus bzw. Veranstaltungsbereich weggefallen sind. „Die Möglichkeit der Kurzarbeit federte hier einiges ab“, ergänzt Wachter.

 

Glücklicherweise mussten wir krisenbedingt keine Kündigungen aussprechen. Im Gegenteilt, die Zahl der neu eingestellten Personen bewegt sich auf dem Niveau der Vorjahre.
Raimund Wachter
Obmann der Fachvertretung Lebensmittelindustrie in der Wirtschaftskammer Vorarlberg

Digitaler Bewerbungsprozess aufgrund von Corona

Auch die Situation bei den Lehrlingen verhält sich entsprechend der Einstellungsquote. Die 15 Mitgliedsbetriebe konnten den Großteil der offenen Lehrstellen bereits besetzen, einige wenige sind jedoch noch frei, wie zum Beispiel der eines Brau- und Getränketechnikers, einer Milchtechnologin oder einer Maschinenbautechnikerin. „Die intensive Zeit der Lehrlingsauswahl fiel heuer genau in die ‚Corona-Monate‘, was Betriebe und Jugendliche vor neue Herausforderungen stellte. So konnten beispielsweise die beliebten Schnuppertage aufgrund der verschärften Corona-Richtlinien nicht stattfinden. Auch die Bewerbungsverfahren liefen größtenteils digital ab“, erklärt Stefanie Huber, Geschäftsführerin der Fachvertretung Lebensmittelindustrie in der Wirtschaftskammer Vorarlberg.