Lebens
Vorarlberger Lebensmittelindustrie
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Lebensmittel und Technik – Lehrling Selina Schneider verbindet Hobby und Beruf

„Aufregend, spannend und herausfordernd“, so beschreibt Selina Schneider ihre Teilnahme beim Lehrlingsleistungswettbewerb der Lebensmitteltechnik Ende März. Wie sie einen „guten Erfolg“ geschafft hat und warum sie wieder antreten würde, erfährst du hier.
Blogbeitrag •
08.04.21 •
Eva Deschler-Einwaller

Hallo Selina. Du hast beim Lehrlingsleistungswettbewerb Lebensmitteltechnik teilgenommen und bist im zweiten Lehrjahr bei Rauch Fruchtsäfte. Was war für dich die größte Herausforderung? Was waren deine Eindrücke?

Puh, ja das war total spannend. Es ist mir gut gelaufen, gerade die Bereiche Pneumatik, die Rezepturberechnung und Labor. Die größte Herausforderung für mich war das Fachgespräch, das ja einer von drei Bereichen beim Leistungswettbewerb ist.

Der Lehrlingsleistungswettbewerb dient ja in erster Linie dazu, den Stand deiner Ausbildung am Ende des zweiten Lehrjahres zu überprüfen. Also schon was Wichtiges. Wie hast du dich im Vorfeld darauf vorbereitet?

Meine Lehrlingsausbilder und Arbeitskolleg:innen haben uns super vorbereitet: Fragenkatalog, Prüfungssituation, Fachgespräch, Labor – alles haben wir geübt. Im Vorfeld haben wir von der Wirtschaftskammer einen Fragenkatalog bekommen. Den sind wir gemeinsam durchgegangen. Das alles hat mir ein sicheres Gefühl gegeben und ich wusste ungefähr, was mich erwartet.

Das Herstellen eines Lebensmittelproduktes war ein weiterer, zentraler Teil des Wettbewerbs. Wow, das klingt herausfordernd. Welches Produkt hast du kreiert und wie ging es dir bei der Aufgabe?

Ja genau. Es galt einen Gurken-Spinat-Smoothie herzustellen – mit allem was dazu gehört: Rezept berechnen, kochen, abfüllen. Die Prüfer schauten genau, wie hygienisch wir arbeiten, ob wir die Werkzeuge richtig benützen. Niesen kommt da nicht so gut. (lacht). Das wäre bei der zweiten Aufgabe, dem Bau einer pneumatischen Schaltung kein Problem gewesen.

Aha, der Technik-Teil – wieso das?

Wir haben einen Plan für eine pneumatische Schaltung bekommen, die wir so bauen mussten, dass sich durch Luftdruck ein Kolben bewegt. Auch eine Drossel mussten wir miteinbauen. Ich zeichnete zuerst die Ventile ein, dann den Weg der Schläuche. Diese habe ich dann gesteckt, verbunden und gedrosselt. Es hat dann Gott sei Dank auch bestens funktioniert.

Es ist wichtig, sich gut über die verschiedenen (Lehr)Berufe zu informieren. Also Schnuppern und sich möglichst viele Betriebe anschauen. Nur so bekommst du ein Gefühl dafür, wie es sein wird.
Selina Schneider
Lebensmitteltechnikerin

Warst du aufgeregt? Am Ende gab’s dann ja noch das Fachgespräch, du hast es schon erwähnt – also eine theoretische Überprüfung ...

Ja, also beim Fachgespräch war ich mega aufgeregt. Bei den beiden praktischen Teilen ging es besser mit der Aufregung.

Was waren eigentlich die Gründe, warum du dich für eine Lebensmitteltechnik-Lehre entschieden hast?

Rauch Fruchtsäfte hat in dieser Zeit diesen und ihre anderen Lehrberufe stark beworben, so wurde ich auf diese Ausbildung aufmerksam. Parallel habe ich für mich privat einen Test gemacht. Also um zu schauen, was mir liegt und welcher Lehrberuf zu mir passen könnte. Und weil ich gerne koche und backe und mich gleichzeitig für Technik interessiere, kam als Ergebnis Lebensmitteltechnik raus. (lacht) Also war ich in mehreren Betrieben schnuppern. Dabei habe ich gemerkt, dass das ein richtig cooler Beruf ist. Beim Schnuppertag bei Rauch hat für mich dann einfach alles gepasst, die Firma, das Betriebsklima und mein Bauchgefühl.

So hast du dein Hobby mit deiner Ausbildung verbunden. Das ist ja lässig. Was gefällt dir an deiner Lehre besonders gut?

Ja genau, du sagst es. Am besten gefällt mir die Arbeit im Labor und die Mikrobiologie sowie das Technische. Ich habe eine total abwechslungsreiche Ausbildung. Als Lehrling bekomme ich Einblicke in fast alle Bereiche der Firma. Das ist cool.

Das klingt so, als hast du dein Traumberuf gefunden? Welchen Rat kannst du anderen Jugendlichen mitgeben, die ihre Berufswahl noch vor sich haben?

Schnuppern, Schnuppern, Schnuppern. Sich so viele Betriebe anschauen wie es geht. Nur so bekommst du ein Gefühl dafür, wie es sein wird, wenn du deine Ausbildung dort machst. Ich habe dabei auch gesehen, wie es in der Arbeitswelt sein wird. Außerdem rate ich, sich gut über die verschiedenen Lehrberufe zu informieren. Beim AMS gibt es beispielsweise eine Seite mit Videos zu allen Lehrberufen. Und auch diese Seite hier bietet ja einen wunderbaren Überblick über Ausbildungen, Berufsbilder und die Unternehmen der Vorarlberger Lebensmittelindustrie.

So rückblickend, wie war deine erste Lehrlingswettbewerbs-Erfahrung? Und gibt es etwas, das du anders machen würdest?

Ich bin froh, diese Vorprüfung gemacht zu haben, sie ist eine wertvolle Vorbereitung für die Lehrabschlussprüfung. Ein ganzer Tag von 8 bis 17 Uhr, das ist schon was. Ich habe gesehen, welche Bereiche mir gut liegen und wo ich mich noch verbessern kann. Fürs Fachgespräch weiß ich jetzt, dass ich mutiger sein werde und nehme mir vor, die Fragen noch ausführlicher und genauer zu beantworten.

Und wenn du deine Lehrabschlussprüfung bestanden hast, wie sieht deine berufliche Zukunft aus?

Ich habe noch 1,5 Jahre vor mir, die Lehre geht 3,5 Jahre. Wenn es möglich ist, möchte ich auf jeden Fall bei Rauch bleiben. Am Besten im Bereich Labor, dieser Bereich interessiert mich sehr. Da möchte ich noch mehr in die Tiefe gehen.

Klingt gut. Wir wünschen wir dir jedenfalls alles Gute und viel Erfolg dafür.

Über Selina Schneider:
Arbeitet bei Rauch Fruchtsäfte in Nüziders
Lebensmitteltechnikerin im zweiten Lehrjahr
Wohnhaft in Nüziders
Hobbys: Kochen, Backen, Schwimmen, Fußball